12.06.2018 – von Christine Flitner
Was Lehrpersonen schon immer sagen, wird jetzt durch eine neue Studie bestätigt: Kleinere Klassen in der Primarschule führen zu besseren Leistungen bei den Schülerinnen und Schüler.
Die Leistungen der Kinder in den Fächern Deutsch und Mathematik sind besser, wenn die Klassen kleiner sind. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirschaftsforschung (DIW Berlin). Die Autoren der Studie werteten Testergebnisse von 38'000 Schülerinnen und Schülern aus. Sie konnten zeigen, dass die Klassengrösse sich deutlich auf die schulischen Leistungen auswirkt. Vor allen in Klassen, in denen 20 und mehr Schüler unterrichtet werden, zeigt sich ein Effekt, wenn die Schülerzahl reduziert wird. Jedes Kind weniger führte zu Leistungszuwächsen, die - bezogen auf ein Schuljahr - denen von zweieinhalb Unterrichtswochen entsprechen. Die Studienautoren vermuten als Gründe, dass Lehrerinnen und Lehrer in kleineren Klassen das Wissen besser vermitteln und besser auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen können. Auch sei in kleineren Klassen das Potential für Störungen niedriger. Und da es sich um eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung handelt, scheuen sich die Autoren auch nicht, volkswirtschaftliche Schlussfolgerungen zu ziehen: Mit kleineren Klassen würden zwar die Personalkosten steigen, doch führten die besseren Schulleistungen später dzu höheren Einkommen und entsprechend auch zu höheren Steuern. Auch ohne diese monetäre Bewertung gibt es gute Gründe, die Ergebnisse der Studie ernst zu nehmen. Denn eine gute Bildung lohnt sich auf jeden Fall.
Der VPOD setzt sich seit langem für Klassengrössen ein, die es erlauben, individuell auf die Schülerinnen und Schüler einzugehen und ihnen den bestmöglichen Unterricht zu bieten, unter anderem mit der Petition "Lasst uns endlich wieder unterrichten", die im Frühjahr 2018 gestartet wurde.
Jetzt unterschreiben! - Petition "Lasst uns endlich wieder unterrichten"